Depression

Psychisch kranke Menschen generell und Depressive im Besonderen finden in der Dargebotenen Hand häufig eine Stütze zur Bewältigung ihres schwierigen und teils qualvollen Alltages. Bei gut einem Fünftel der Anrufenden geht es während des Gesprächs zur Hauptsache um deren psychische Krankheiten - oft auch um Depressionen.

Die depressive Stimmung zeigt sich unter anderem in verlangsamter Sprechweise, im Gedankenkreisen, im Gefühl der totalen Überforderung mit den Ansprüchen des Alltags. Eine grosse Schwere macht sich bemerkbar, Schuld- und Versagensgefühle belasten. Eine depressive Stimmung kann einen Menschen so stark in Beschlag nehmen, dass er unfähig ist, sich für irgendetwas zu entscheiden. Eine Depression verursacht eine starke innere Leere, Antriebs- und Gefühllosigkeit. Typisch sind auch grosse Schwankungen zwischen unerträglichen seelischen Qualen und der Hoffnung, dass man doch wieder aus diesem Zustand herauskommt.

Wie begegnet uns ein depressiver Mensch?

Diese allseitige Schwere, dieses Schleppende und Kreisende kann als Atmosphäre auch uns selber am Telefon beeinflussen. Es ist äusserst wichtig, dass man als Gegenüber ganz bei sich selber ist. Man muss in der eigenen Balance bleiben. Die niedergedrückte Stimmung des depressiven Mitmenschen kann dazu verleiten, dass man einseitig Ratschläge erteilt und Lösungsvorschläge unterbreitet; damit überfordert man Depressive aber meist total. Oft hat das damit zu tun, dass wir unbewusst die Ohnmacht des depressiven Mitmenschen nicht mehr aushalten können.

Der depressive Mensch möchte angenommen werden in seiner schwierigen Lebenslage, die oft schon länger dauert. Er möchte vor allem Verständnis, dass er z. B. den Alltag nicht mehr in Angriff nehmen kann, auch wenn er es noch gerne wollte; er wünscht sich Akzeptanz, dass seine Lebensenergie auf ein Minimum hinunter gefahren ist und dass ihn schon einfachste Tätigkeiten wie Lesen überfordern.

Was braucht ein depressiver Mensch?

Als Gegenüber zeigen wir für den depressiven Menschen Verständnis, dass er zurzeit für Vieles keine Kraft hat. Wichtig ist, ihm im Hier und Jetzt Halt zu geben, Sicherheit und Verlässlichkeit anzubieten. Manchmal braucht eine depressive Person einfach ein Gegenüber, das mit ihr zusammen aushält, dass zurzeit alles im Dunkeln ist. Manchmal sind wir Hoffnungsträger, wenn selbst keine Hoffnung mehr da ist. Wir können mit ihm kleine konkrete Schritte im Alltag planen oder ausführen, dies alles in kleinen Portionen, damit man ihn nicht überfordert. Man darf sich aber nicht sogleich enttäuscht zurückziehen, wenn das Angebot das erste Mal abgelehnt wird. Je nach Lebenssituation kann es sinnvoll sein, mit dem betreffenden Menschen z.B. zu kochen. Oft vergessen depressive Menschen auch zu essen und zu trinken, was sie noch mehr schwächt.

 

 

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Weiterführende Infos und Links

Equilibrium, Verein zur Bewältigung von Depressionen: Der Verein EQUILIBRIUM setzen sich aus Menschen zusammen, die ein spezielles Interesse an der Depression haben: Sei es, weil sie als Betroffene selbst an dieser psychischen Störung leiden, weil sie Angehörige oder Bekannte von Betroffenen sind, oder weil sie ganz einfach mehr über diese weit verbreitete Krankheit wissen möchten.

VASK Zürich Vereinigung der Angehörigen von psychisch Kranken: Der Verein begleitet die Angehörige von psychisch kranken Menschen auf dem oft schwierigen Lebensweg mit einem psychisch kranken Menschen! Ihr Angebot: Beratungs- und Kontakttelefon, Selbsthilfe-Treffpunkte, Beratungstelle und Angehörigen-Kurs. 

Pro Mente Sana, Im Interesse psychisch kranker Menschen: Die Stiftung setzt sich für die Interessen psychisch kranker Menschen ein. Sie führt ein sehr grosses Angebot von Beratung bis hin zu Publikationen. Und sie führt auf ihrer Webseite eine umfassende Linksammlung.

- Ein Angebot für Betroffene und ihre Angehörigen: Dieses Angebot hilft, sich zum Thema Depression zu informieren. Die Seite vermittelt einige Hintergründe dazu. Schwerpunkt: Patientenmagazin und Mehrsprachigkeit. 

Netzwerk Psychische Gesundheit Schweiz: Zusammenschluss der wichtigsten Player im Bereich der Psychischen Gesundheit in der Schweiz. Beteiligt sind sowohl die öffentliche Hand auf Bundes und Kantonsebene aber auch diverse private Organisationen Das Bündnis gegen Depression ist bereits in vielen Kantonen aktiv. Die Dargebotene Hand ist Mitglied des Netzwerkes, das auf seiner Homepage viele Infos und Initaitiven zum Thema Psychische Gesundheit zusammenfasst.

- Postnatale Depressionen: Homepage des Vereins Postnatale Depression, der sich dieser speziellen Form von Depressionen nach Geburten annimmt.

- Homepage der Schweizerischen Psychotherapeutinnen und Pychotherapeuten. Die Vereinigung bietet unter anderem die kostenlose Vermittlung von Therapie-Plätzen an.